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Sturmerprobtes Miteinander auf den Inselchen

Das Leben auf den kleinen Inseln Skarø und Drejø war nicht immer einfach, denn es gab Sturmfluten (z. B. 1872 mit 3 m über NN) sowie Eiswinter, und die Kindersterblichkeit war hoch. Doch auf den Inseln in der „Dänischen Südsee“ hält man seit jeher zusammen. Beide Inseln werden mehrfach täglich von der Fähre aus Svendborg angelaufen. Wer früh aufsteht, schafft die gesamte Route an einem Tag. Man kann aber auch das Zelt mitnehmen und auf einer der Inseln campieren. Mehr hierzu erfährt man unter „Nützliche Hinweise“.

Die Insel Drejø entstand vor etwa 7 000 Jahren beim Anstieg des Meeresspiegels durch „Abtrennung“ vom Festland. Ursprünglich gab es hier 2 Inseln, nämlich Skoven (hügelig) und Drejø (flach), die im Laufe der Zeit durch aufgespülte Steine und Kies miteinander verbunden wurden. Eine solche natürliche Landzunge heißt „draghø“, daher der Name der Insel. Von der Steilküste auf „Skoven“ aus hat man eine tolle Aussicht.

Der Ort Drejø By wurde am 23.6.1942 (Vorabend des Johannistages) von einer Feuersbrunst heimgesucht. Die lang befürchtete Katastrophe wurde wahr, denn 11 Anwesen sowie 7 Häuser wurden ein Raub der Flammen und 100 Menschen dadurch obdachlos. Zum Glück kam niemand zu Tode und gemeinsam machte man sich an den Wiederaufbau. Im Museum Gl. Elmegård kann man auf einer Führung durch die Stuben und Ställe des Anwesens mehr über den Brand und die Inselbewohner erfahren und die Eindrücke bei einer Tasse Kaffee „sacken“ lassen.

Lange Zeit hindurch mussten die Inselbewohner zur Insel Ærø über setzen, wenn Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen oder Kirchenbesuche anstanden. Die Überfahrt war wegen der kleinen Boote nicht immer un gefährlich, insbesondere während des Winters. Im Jahre 1535, drei Jahre nachdem 2 Familien auf dem Weg zur Taufe in Ærøskøbing ertrunken waren, erhielt man vom König die Erlaubnis zum Bau einer eigenen Kirche.

Skarø heißt übersetzt: „Insel in der Fahrrinne“. Die Insel mit ihrer 8,4 km langen Küstenlinie war oftmals nur zeitweilig bewohnt. Wind und Wetter waren bestimmende Elemente und die meisten Inselbewohner waren Bauern oder Fischer. Inzwischen sind hier auch ein Kaufmann, ein Eishersteller und ein Veranstalter für das Skarø-Festival hinzugekommen, das im Juli stattfindet und sich großer Beliebtheit erfreut.

Bis zum Bau einer eigenen Kirche im Jahre 1990 mussten die Inselbewohner zu kirchlichen Anlässen nach Drejø übersetzen. Auch die Verstorbenen fanden auf Drejø ihre letzte Ruhestätte, was man wohl oder übel hinnehmen musste. Immerhin haben die vielen zwangsläufigen Begegnungen zwischen den Bewohnern beider Inseln zu vielen Begegnungen und zwischenmenschlichen Beziehungen geführt.

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